Bundesbeauftragte bei der deutschen Minderheit in der Slowakei
Pressemitteilung 25.11.2024
Die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB, traf sich am 7. Oktober 2024 in der ostslowakischen Stadt Košice mit dem ehemaligen Staatspräsidenten der Slowakischen Republik Rudolf Schuster sowie anderen Vertreterinnen und Vertretern der Karpatendeutschen.
Teilgenommen am Gespräch haben der stellvertretende Landesvorsitzende des Karpatendeutschen Vereines in der Slowakei (KDV) Kristian Göbl, der Vorsitzende der KDV-Region Bodwatala und der Karpatendeutschen Assoziation (KDA) Peter Sorger, der Vorsitzende der KDV-Ortsgemeinschaft Obermetzenseifen Zoltan Tomasch, die Programmmanagerin des KDV Lucia Urbancokova, KDV-Mitarbeiterin Maria Vitkovska, KDA- Mitarbeiterin Heidi Schürger, der karpatendeutsche Künstler und Kunstpädagoge Helmut Bistika und der Wissenschaftler und Mitverfasser der Bücher über die deutsche Mundart in Metzenseifen Dr. Heinz Schleusener.
Im Gespräch betonte Staatspräsident a.D. Schuster die Wichtigkeit der deutsch-slowakischen Zusammenarbeit in Europa und die Rolle der deutschen Minderheit als entscheidendes Bindeglied in den bilateralen Beziehungen. Eine große Bedeutung sprach er der deutschen Sprache für die Karpatendeutschen zu und appellierte an die Bundesregierung, den Erhalt der Sprache weiter intensiv zu fördern. Beauftragte Pawlik stimmte Herrn Schuster zu und versicherte, dass die Unterstützung der Sprachförderung von Angehörigen der deutschen Minderheit nach wie vor ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung ist. „Die deutsche Minderheit in der Slowakei ist ein wichtiger Partner für Verständigung und die Demokratieförderung in Europa. Die deutsche Sprache ist ein wesentliches identitätsstiftendes Merkmal der deutschen Minderheit. Sie ist auch ein wichtiges verbindendes Element zwischen den Zivilgesellschaften der Slowakei und der Bundesrepublik. Deswegen nimmt die Sprachförderung eine zentrale Rolle in den Förderprogrammen des Bundes für die deutschen Minderheiten ein“, so Pawlik.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Karpatendeutschen berichteten der Beauftragten über ihre Aktivitäten, Erfolge und die aktuellen Herausforderungen. Die Beauftragte bedankte sich für ihr vorbildliches Engagement und sicherte ihre Unterstützung zu.
Die karpatendeutsche Minderheit in der Slowakei umfasst nach der letzten Volkszählung von 2011 ca. 4.690 Personen (0,1 % der Bevölkerung). Die deutsche Minderheit (dMi) in der Slowakei wächst. Laut Angaben des Statistischen Amtes haben bei der Volkszählung 2021 insgesamt 8.573 Personen angegeben, deutscher Nationalität zu sein. Historische Siedlungsgebiete der Karpatendeutschen sind Pressburg und Umgebung, Hauerland, Oberzips, Unterzips und Bodwatal. Die dMi wird im Rahmen jährlicher Projektförderung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat unterstützt. Hierbei werden vor allem Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Gemeinschaften, zur Verbesserung der Lebensperspektiven sowie zum Erhalt der ethnokulturellen Identität insbesondere durch Sprach- und Jugendarbeit finanziert.