Beauftragte Pawlik im Gespräch mit dem polnischen Staatssekretär Tomasz Szymański

Typ: Pressemitteilung , Datum: 29.07.2024

Anlässlich ihres Besuches vom 18. bis 20. Juli in der polnischen Hauptstadt Warschau traf sich die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB, mit dem Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Verwaltung der Republik Polen und Abgeordneten des Sejm, Tomasz Szymański. Im Gespräch, welches in einer sehr freundlichen Atmosphäre verlief, ging es um die wichtigsten Anliegen und die Förderung der deutschen Minderheit in Polen sowie die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Minderheitenpolitik. Es war der erste Austausch zu diesem Thema auf Regierungsebene seit dem Jahr 2019.

Staatssekretär Szymański, der im polnischen Innenministerium unter anderem für die Angelegenheiten der nationalen Minderheiten zuständig ist, drückte seine Hoffnung aus, dass der Neustart in den deutsch-polnischen Beziehungen auch beim Thema deutsche Minderheit in Polen spürbar geworden ist. „Wir haben unmittelbar nach der Regierungsbildung die von der Vorgängerregierung im Jahr 2022 vorgenommene Kürzung des Deutschunterrichts als Minderheitensprache von drei Stunden auf eine Stunde rückgängig gemacht und damit ein starkes Zeichen gesetzt. Ich bin mir sicher, dass sich unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen wird“, erklärte Szymański.

Beauftragte Pawlik bedankte sich für die Rücknahme der Kürzungen beim Deutschunterricht als Minderheitensprache und betonte die große Bedeutung des Dialogs zwischen der polnischen Regierung und der deutschen Minderheit in Polen. „Unsere beiden Länder verbinden enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Von besonderer Bedeutung sind die engen Verbindungen auf der Ebene der Zivilgesellschaft. Es sind die Menschen, die einen wesentlichen Beitrag zum Wiederaufblühen der deutsch-polnischen Freundschaft leisten. Ich bin überzeugt, dass die deutsche Minderheit in Polen eine große Rolle in diesem Prozess einnehmen wird, da sie seit Jahrzehnten eine verlässliche Brücke zwischen Polen und Deutschland ist“, so Pawlik.

Beide Gesprächspartner begrüßten die im Deutsch-Polnischen Aktionsplan vereinbarte Wiederaufnahme der Gespräche im Rahmen eines erneuerten Deutsch-Polnischen Runden Tisches.

Die deutsche Minderheit in Polen stellt die größte anerkannte nationale Minderheit in Polen. Sie zählt schätzungsweise 300.000 Mitglieder und nimmt eine wichtige Rolle bei den bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen ein. Durch länderübergreifende Netzwerke fördert sie den interkulturellen Dialog, sorgt innerhalb Polens für ein besseres Verständnis der deutschen Kultur und baut dabei Brücken nach Deutschland. Die verschiedenen Verbände sind im Dachverband VdG (Verband der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen) organisiert. Sie engagieren sich vor allem im Kultur- und Bildungsbereich und in der Vermittlung der deutschen Sprache sowie in der Jugendarbeit.