Beauftragte Pawlik zu Besuch in Hermannstadt/Sibiu
Pressemitteilung 30.08.2023
Anlässlich ihres Besuches vom 7. bis 9. August in Rumänien traf sich die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten mit Vertretern der deutschen Minderheit in Hermannstadt/Sibiu sowie mit der örtlichen Bürgermeisterin, Frau Astrid Fodor.
Beim Gespräch mit dem Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), Herrn Dr. Paul Jürgen Porr und dessen Geschäftsführer, Herrn Benjamin Jósza, dem Abgeordneten des DFDR, Herrn Ovidiu Gant, dem Vorsitzenden des Siebenbürgerforums, Herrn Martin Bottesch, dem Vorsitzenden des Hermannstädter Forums, Herrn Gabriel Tischer und dem Unterstaatssekretär im Department für interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens, Herrn Thomas Șindilariu tauschte sich Frau Pawlik mit den Anwesenden über aktuelle Themen aus.
Besonders im Fokus stand diesmal neben den wichtigen Themen Sprachförderung, Jugendarbeit, Fürsorge und Pflege für die älteren Angehörigen der Minderheit sowie Kulturarbeit auch das Gesprächsformat die sogenannten „Hermannstädter Gespräche“.
Die Hermannstädter Gespräche sind eine in den letzten Jahren regelmäßig zu aktuellen Themen, die die Arbeit und das Leben der Deutschen Minderheit in Rumänien betreffen, oder auch aktuelle politische und gesellschaftliche Themen stattfindende Gesprächsreihe, die vom Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt veranstaltet wird. An den Gesprächen nehmen regelmäßig Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft teil. „Die deutsche Minderheit in Rumänien ist ein wichtiger Akteur in der demokratischen und politischen Landschaft des Landes. Solche Diskussionsräume für Austausch und Begegnung werden für die Stärkung unserer Demokratie dringend benötigt. Es freut mich sehr, dass unter dem Dach der deutschen Minderheit die Breite der Hermannstädter Gesellschaft zusammenkommt“
, erklärt Natalie Pawlik
Das Gespräch fand im Hauptsitz des DFDR statt. Einer wichtigen Anlaufstelle für die Angehörigen der deutschen Minderheit. Das Haus wird als Ort der Begegnung, für Kulturveranstaltungen, der Wissensvermittlung und dem Dialog genutzt.
Zudem traf sich die Beauftragte während des Besuchs in Hermannstadt/Sibiu auch zu einem Gespräch mit der örtlichen Bürgermeisterin, Frau Astrid Fodor, die ebenfalls der deutschen Minderheit angehört. Auch hierbei wurde deutlich, dass die deutsche Minderheit in Rumänien nicht nur ein wichtiges Bindeglied zwischen Deutschland und Rumänien ist, sondern auch maßgeblich die politischen Entwicklungen in Rumänien im Sinne eines demokratischen Europas mitgestaltet.
Im Anschluss besuchte Natalie Pawlik das Alten- und Pflegeheim „Dr. Carl Wolff“. Sie informierte sich dabei über die Situation vor Ort, die Entwicklung der Personalsituation in den Einrichtungen der deutschen Minderheit, die Veränderungen im staatlichen Lohngefüge und deren Folgen für die Einrichtungen.
„Die Arbeit in der Alten- und Pflegeeinrichtung ist beeindruckend. Das Engagement der Leitung und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohner haben mich zutiefst berührt. Hier vor Ort wird den Menschen ein liebevolles und behütetes Altern ermöglicht sowie dort geholfen, wo Hilfe gebraucht wird. Es genau richtig, dass diese Einrichtungen durch die Bundesregierung unterstützt werden“
, so die Beauftragte.
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2011 leben heute noch knapp 40.000 Angehörige der deutschen Minderheit in der Republik Rumänien. Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) ist die zentrale Selbstorganisation der Minderheit und ist in allen Siedlungsgebieten der Rumäniendeutschen vertreten. Das DFDR, wird nach dem rumänischen Parteiengesetz als politische Partei behandelt. Dieses Sonderrecht garantiert dem DFDR auch einen Abgeordnetensitz im rumänischen Parlament.