Bundesbeauftragte im Austausch mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.
Meldung 09.08.2022
Treffen mit Johann Thießen, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (LmDR)
Die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik traf sich mit Johann Thießen, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (LmDR).
Inhalt des Gesprächs waren neben einem ersten Kennenlernen der Fonds zur Abmilderung von Härtefällen in der Rentenüberleitung für Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer, verschiedene Projekte und Maßnahmen der LmDR, die durch das BMI finanziell gefördert werden, sowie die aktuelle Lage der LmDR als Trägerin politischer Bildung.
Die LmDR wurde im Jahr 1950 als Interessenvertretung der Deutschen aus Russland, die in der Bundesrepublik Deutschland leben, gegründet. Sie ist in zwölf Landesgruppen gegliedert, die die Arbeit ihrer jeweiligen Gruppen vor Ort organisieren. Ihr Tätigkeitsbereich umfasst die Betreuung und Beratung von (Spät-)Aussiedlern und Vertriebenen aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion bei rechtlichen, sozialen oder wirtschaftlichen Fragen. Dabei steht ihr Angebot auch Menschen mit anderer Herkunft zur Verfügung. Die LmDR ist besonders im Bereich der Jugendarbeit aktiv. Den Kindern und Jugendlichen sollen durch Angebote im schulischen, sprachlichen, kulturellen, beruflichen und gesellschaftlichen Bereich die Ankunft in die deutsche Gesellschaft erleichtert werden. Seit 2019 hat die LmDR als Einzelträgerin zudem den Status einer anerkannten Bildungsträgerin der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) inne.
"Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland leistet wertvolle Arbeit und ist für viele Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Ankunft und Integration in Deutschland. Durch ihre Beratungsangebote und ihre Bildungsarbeit unterstützen sie generationenübergreifend und alltagsnah. Ein Thema, das sowohl der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, als auch mir persönlich als Aussiedlerbeauftragte besonders am Herzen liegt, ist der Fonds zur Abmilderung von Härtefällen in der Rentenüberleitung für Ostrenten, Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer. Dieser wurde von der letzten Bundesregierung geplant und soll nun gemeinsam mit den Ländern umgesetzt werden.
Viele Spätaussiedler erhalten aufgrund von rentenrechtlichen Benachteiligungen im Fremdrentenrecht nur eine sehr geringe Rente. Ihre Erwerbsbiographie aus dem Ursprungsland wird bei der Berechnung der Rente nicht berücksichtigt. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die vielen Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft gemeinsam mit den Ländern eine geeignete Lösung finden, die die Betroffenen entschädigt. Ich danke Herrn Thießen für das aufgeschlossene und angeregte Gespräch und freue mich auf die weitere zukünftige Zusammenarbeit mit ihm und den vielen aktiven Mitgliedern der Landsmannschaft!"
, so Pawlik.